::::::::::::::::::::: Verstreute Werke
Reinhard Kaisers Elektroarchiv


"Dies Kind soll leben".
Die Aufzeichnungen der Helene Holzmann, 1941-1944.
Rezensionen

»... Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, wird das Buch zu einem der meist beachteten dieses Herbstes werden.«

       Christoph Schröder, Frankfurter Rundschau, 23. Juni 2000

»Der Bericht zeigt auf eine akribische, detaillierte und gnadenlose Weise, wie eine Stadt mit ihrem Ghetto lebt. Wie sie das Ghetto ignoriert, wie sie an ihm verdient - und wie ihrer Bewohner andererseits versuchen, zu lindern, zu helfen, zu retten. Es ist ein Vorgang des Ausgrenzens und Einbeziehens, des Wegschauens und Einmischens, des gleichzeitigen Ja und Nein. Einen solchen Bericht aus der Perspektive einer Person, die draußen lebt, aber das Innenleben des Ghettos hautnah mitbekommt, einen solchen Bericht habe ich bisher noch nicht gelesen.«

       Dorothee Schmitz-Köster, in »LeseZeichen«, Radio Bremen, 30. Juni 2000.

»Die drei Jahre umfassende Chronik ist klar und nüchtern geschrieben, die Autorin verzichtet auf Stereotype wie "die" Deutschen und hält ihre Gefühle unter Kontrolle, so schwer ihr das auch gefallen sein muss. Der Titel "Dies Kind soll leben" bezieht sich nicht nur auf die Tochter der Autorin (die jetzige Mitherausgeberin), er gilt auch allen anderen Menschen, die Helene Holzman und ihre Freundinnen - Litauerinnen, Russinnen, Deutsche - unter Lebensgefahr retten konnten.«

       Der Spiegel, Nr. 29/2000, 17. Juli 2000.

»Wissen wir, wenn wir in die Vergangenheit reisen, nicht alles über die Schrecken und Untaten des Dritten Reiches? Hat sich nicht eine gelehrte Erfahrungswissenschaft namens Holocaustforschung wie Lava über die deutsche Geschichte gelegt und alles begraben, was es sonst noch zu sagen gäbe über dieses deutsche 20. Jahrhundert. Viele wenden sich ab und sagen: es ist genug. Aber dann erscheinen vereinzelt Bücher, die alles wieder aufbrechen: den Überdruß, die gebetsmühlenhaften Wiederholungen, die Neigung, sich abzuwenden. Und wir sind, durch das Zeugnis des Einzelnen, plötzlich wie vom Donner gerührt und diese Geschichte springt uns an, überfällt uns mit ihren Einzelheiten. So ergeht es einem mit dem Tagebuch der Helene Holzman, einer gebürtigen Deutschen, die Litauerin war und im verborgenen auch Jüdin.  Ein geradezu fantastisches Zeugnis des Überlebenswillens und des souveränden Widerstands bietet sich dar. Ausgegraben hat es der Frankfurter Übersetzer und Schriftsteller Reinhard Kaiser. Ich zögere nicht: ich halte es für eines der Hauptbücher dieses Herbstes!«

       Wilfried F. Schoeller in »Bücher, Bücher«, Hessen Fernsehen, 16. September 2000.



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